Böblingen geht voran: Mobile Arbeit bei der Stadtverwaltung

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

flexibel und zunehmend unabhängiger von einem bestimmten Ort zu arbeiten, gehört inzwischen für einige von Ihnen zum Alltag – war jedoch bis vor drei Jahren sicher eher die Ausnahme. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung klar vorangetrieben – so war es möglich, flexiblere Arbeitsmodelle einzurichten. Wir in Böblingen hatten kurz vor Corona digitale Besprechungsmöglichkeiten geschaffen. Ein glücklicher Zufall, durch den wir in der Pandemie direkt leistungsfähig blieben. Nun haben wir das Mobile Arbeiten in unserer Verwaltung fest verankert: Mit dem Personalrat habe ich eine neue, innovative Dienstvereinbarung geschlossen, wie sie nur wenige Arbeitgeber in Baden-Württemberg haben. Die Inhalte stelle ich Ihnen heute vor.

Ziel ist es, unseren Beschäftigten mehr Flexibilität bei der Arbeitsgestaltung und mehr Eigenverantwortung zu gewähren. Zugleich fördern wir die bessere Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben. Die im Mai 2022 in Kraft getretene Dienstvereinbarung ermöglicht es grundsätzlich allen Mitarbeiter*innen, bis zu vier Tage pro Woche mobil zu arbeiten. Wichtig: Die mobile Arbeit bleibt freiwillig und abhängig von den konkreten Tätigkeiten – natürlich sind nicht alle Bereiche dafür geeignet (z. B. Bürgerbüro, Kitas).

Digitale Infrastruktur bei der Stadtverwaltung

Der Antragsprozess wird erstmals komplett digital – ganz ohne Papier – abgebildet. Unsere Mitarbeiter*innen können aus einer von drei Kategorien wählen, wie viele Tage sie mobil arbeiten möchten. Wenn dieser Anteil mehr als drei Tage beträgt, stimmen sie zugleich einer Teilung ihres Arbeitsplatzes (Desk-Sharing) zu. Der vorausschauende Ausbau unserer IT-Infrastruktur und die Digitalisierung legten den Grundstein für das Mobile Arbeiten. Dank Laptop mit VPN-Anbindung können die Mitarbeiter*innen von unterwegs auf sämtliche digitale Akten und fast alle Fachprogramme zugreifen. Computer-Telefonie ermöglicht die uneingeschränkte Erreichbarkeit von unterwegs über die bekannte Büro-Telefonnummer.

Umfrage als Grundlage

Die Meinung der Mitarbeiter*innen ist uns wichtig. In einer Umfrage des Projektteams um Nicole Frasch mit Vertreter*innen des Personalrats vom Juli 2022 zeigte sich der klare Wunsch nach mehr Flexibilität. Auch die Bedenken zum sozialen Zusammenhalt der Belegschaft nehmen wir ernst. Deshalb erhalten wir natürlich wichtige Sozialräume wie die Kantine und bieten gemeinschaftliche Aktivitäten wie Betriebssportgruppen oder ein Betriebsfest an.

Leitfaden zur mobilen Arbeit

Begleitend zur Dienstvereinbarung haben wir einen Leitfaden entwickelt. Er enthält neben Fragen und Antworten zum Antrag Empfehlungen zur hybriden Zusammenarbeit und für einen „Büro-Knigge“. Wichtig ist es uns, die Mitarbeiter*innen zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheit zu sensibilisieren, wenn sie z. B. zu Hause arbeiten.

Positive Nebeneffekte

Durch verringerten Berufsverkehr trägt flexibles Arbeiten zum Klimaschutz bei. Und mit „Desk-Sharing“ reagieren wir auf fehlende Arbeitsplatzkapazitäten bzw. können diese etwas abfedern.

Für eine attraktive, leistungsfähige Verwaltung

Mit alldem setzen wir das deutliche Zeichen: Wir sind ein moderner Arbeitgeber, der stetig seine Attraktivität vergrößert und die Zeichen der Zeit erkennt. Unsere Dienstvereinbarung bildet einen Meilenstein für unsere Beschäftigten und hat landesweit Vorbildcharakter. Wir trauen uns – denn wir trauen vor allem unseren Mitarbeiter*innen etwas zu. Und auch für Sie, die Bürgerschaft, bauen wir unsere digitalen Angebote weiter aus. Ich freue mich auf das mobile und zuverlässige Arbeiten für Sie!

Ihr
D. Stefan Belz

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