Energie Klima
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Aus diesem Grund hat sich die Bundesregierung ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2050 sollen die Treibhausgasemissionen um 80 % bis 95 % gegenüber 1990 gesenkt werden. Außerdem soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung weiter ausgebaut werden - bis 2025 auf 40% bis 45%, bis 2050 auf mindestens 80%. Diese Beschlüsse können jedoch nur mit Hilfe der Kommunen umgesetzt werden.
Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, wie die Stadt Böblingen ihren Teil dazu beiträgt, damit diese bundespolitischen Ziele erreicht werden.
Aktuelles
Böblinger Klimabotschafter*in
Viele Böblingerinnen und Böblinger wissen, dass der Klimawandel unsere Zukunft mitbestimmt. Sie entscheiden sich Strom einzusparen, mehr Wege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückzulegen, sie denken über ihren Fleischkonsum nach oder sanieren ihr Haus, um weniger Heizenergie zu verbrauchen. Damit geben sie gute Beispiele, wie Klimaschutz konkret aussehen kann.
Gehören Sie auch zu diesen Vorreitern in Sachen Klimaschutz?
- JA - dann werden Sie Böblinger Klimabotschafter*in und klicken Sie hier!
- Nein, dann klicken Sie hier!
- Weiß nicht - dann schreiben Sie Ihre Fragen an den Klimaschutzbeauftragten der Stadt Böblingen
Klimaanpassungskonzept
Der Gemeinderat hat in der Sitzung vom 04.11.2020 das Klimaanpassungskonzept für die Stadt Böblingen beschlossen. Basierend auf dem Gutachten des zuvor ausgearbeiteten Konzepts des Fachbüros faktorgruen, hat die Stadtverwaltung nun die Umsetzungsstrategie der nächsten Jahre ausgearbeitet und in einem Maßnahmenkatalog festgelegt .
Durch den Klimawandel sind bereits heute besonders Städte von den Auswirkungen betroffen. In Zukunft wird es vermehrt Hitzephasen, ausgeprägte Trockenperioden und häufigere Starkniederschläge geben. Maßnahmen der Klimaanpassung - nicht zu verwechseln mit Klimaschutzmaßnahmen - beschäftigen sich damit, die Stadt Böblingen gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels widerstandsfähiger zu machen. Wie können gesundheitliche Beeinträchtigungen für die Bürger vermieden werden? Was muss unternommen werden, um Kinder- und Senioren vor den auftretenden Wärmebelastungen zu schützen? Wie kann das Lebens- und Arbeitsumfeld angenehmer gestaltet werden? Dies könnte bspw. durch das gezielte Pflanzen von schattenspendenden Bäumen, dem Anbringen von Dach- oder Fassadenbegrünungen und Sonnensegeln oder dem Aufstellen von Springbrunnen, geschehen.
Das Konzept zeigt auf, wo im Stadtgebiet besonders sensible Bereiche auftreten und welche klimaangepassten Maßnahmen die Stadtplanung umsetzen kann. Ergänzend zu den Maßnahmen im Bereich Klimaanpassung müssen zur Bewältigung des Klimawandels aber auch klimaschützende Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt Böblingen durchgeführt werden.
Eckpunkte des Böblinger Klimaanpassungskonzepts
Leitlinien
- Klimaanpassung als Teil einer nachhaltigen, integrierten Stadtentwicklung
- Böblingen passt sich sukzessive an das sich verändernde Klima an
- Der Siedlungs- und Landschaftsraum in Böblingen hat eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels
- Böblingen ist dauerhaft eine lebenswerte Stadt
Ziele
- Bäume schützen und Baumstandorte entwickeln
- Versiegelung minimieren
- klimaangepasste Gestaltung der Bebauung
- Kinder und Senioren vor Hitze schützenSchaffung von klimaoptimierten Räumen und Plätzen
Weitere Informationen zum Klimaanpassungskonzept finden Sie hier.
Böblinger Klimabotschafter*in
Viele Böblingerinnen und Böblinger wissen, dass der Klimawandel unsere Zukunft mitbestimmt. Sie entscheiden sich Strom einzusparen, mehr Wege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückzulegen, sie denken über ihren Fleischkonsum nach oder sanieren ihr Haus, um weniger Heizenergie zu verbrauchen. Damit geben sie gute Beispiele, wie Klimaschutz konkret aussehen kann.
Gehören Sie auch zu diesen Vorreitern in Sachen Klimaschutz?
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- Nein
- Weiß nicht - dann schreiben Sie Ihre Fragen an den Klimaschutzbeauftragten der Stadt Böblingen
Klimaschutz im Alltag
2017 konnten Sie monatlich im Amtsblatt und auf unserer Webseite das Klima-Projekt der Familie Fröhlich verfolgen. Die Familie hat ein Jahr lang ihren Haushalt und ihre Gewohnheiten hinsichtlich Klimaschutz und Energiesparen unter die Lupe genommen und vieles erreicht - Klicken Sie hier und erfahren Sie mehr!
Seit September 2018 setzen wir unsere Artikelserie fort und berichten monatlich über konkrete Erfahrungen und Erlebnisse von Böblinger Bürgerinnen und Bürgern im Zusammenhang mit Energie und Klimaschutz.
Möchten auch Sie über Ihre Maßnahmen, Projekte, Pläne und Ideen zum Thema Klimaschutz berichten? Dann kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail.
Familie Sundermann - der Weg zur Schule
Auch in 2019 setzten wir unsere Artikelserie „Klimaschutz im Alltag“ fort und berichten monatlich über konkrete Erfahrungen und Erlebnisse von Böblinger Bürgerinnen und Bürgern im Zusammenhang mit Energie und Klimaschutz.
Heute stellen wir Familie Sundermann vor. Das Ehepaar lebt seit langem in Böblingen und hat zwei Töchter (7 und 10 Jahre). Wegen der kurzen Wege haben sie sich für einen Wohnsitz in Seenähe entschieden und genießen es, nicht permanent auf das Auto angewiesen zu sein.
Seit diesem Schuljahr geht ihre ältere Tochter auf eine weiterführende Schule und die Familie hat sich ausführlich mit dem Thema „Schulweg“ beschäftigt.
„Die Schule befindet sich in der Nähe der Freiburger Allee. Von uns aus (Nähe Landratsamt) sind es ca. 1,5 Kilometer. Gemeinsam mit unserer Tochter gingen wir unsere Möglichkeiten durch:
- Auto
Die Variante „Elterntaxi“ ist natürlich bequem. Es würde aber bedeuten, dass wir an ca. 200 Tagen im Jahr die Strecke zweimal hin und wieder zurückfahren, also insgesamt 1.200 Kilometer im Jahr. Das ist nicht gerade ökologisch, zumal ein kalter Motor ein wahrer Spritschlucker ist: 10 Liter oder mehr pro 100 Kilometer. Nicht zu verachten ist auch der Zeitaufwand: Im morgendlichen Böblinger Verkehr würde die Elterntaxifahrt ewig dauern und die Straßen zusätzlich verstopfen. - Fahrrad
Bis zur Schule geht es von uns aus ziemlich steil den Berg hoch. Selbst ich als passionierter Radfahrer verfluche diesen Buckel entlang der Eugen-Bolz-Straße. So konnten meine Frau und ich nachvollziehen, dass unsere Tochter sich dem morgendlichen Weg mit dem Fahrrad verweigerte. - Zu Fuß
Ist eine Strecke von 1,5 Kilometer für ein 10-jähriges Kind mit Schulrucksack zumutbar? Eigentlich ja, denn die Strecke ist in nur 20 Minuten bewältigt. Um unserer Tochter den Umstieg zu erleichtern, haben wir uns zunächst dagegen entschieden. Für die Zukunft wollen wir aber diese Option nicht ausschließen. - Bus
Gemeinsam mit unserer Tochter haben wir uns schlussendlich für den Bus entschieden. Zusammen mit einem Freund geht sie nun morgens zur Bushaltestelle und trifft auf ihrem Weg weitere Mitschülerinnen und Mitschüler. Viele Pädagogen betonen wie wichtig die soziale Komponente des gemeinsamen Schulwegs für Kinder ist. Und die Kosten? 40,00 Euro im Monat. Das ist sicher nicht wenig, aber die Fahrt mit dem Auto kommt mit 40 Cent pro Kilometer auf etwa den gleichen Preis.
Wir sind zufrieden mit unserer Entscheidung, denn nicht nur der ökologische Vorteil liegt auf der Hand. Die Fahrt mit dem Bus dient auch dem sozialen Miteinander. Außerdem trägt sie zur allgemeinen Sicherheit bei, denn weniger Autos bedeuten auch weniger Gefährdung für alle Schulkinder.“
Vorstellung Sabine Baldenhofer und Roland Schmitt
Heute stellen wir Ihnen Sabine Baldenhofer und Roland Schmitt vor – ein Böblinger Ehepaar im besten Alter. Sie leben beide seit 60 Jahren in Böblingen und Sindelfingen. Wir haben Sie gefragt, warum ihnen Klimaschutz wichtig ist, was sie genau tun und mit welchen Schwierigkeiten sie sich konfrontiert sehen.
„Wir setzen uns für Klimaschutz ein, weil wir überzeugt sind, dass der Klimawandel menschengemacht ist und wir in den Industriestaaten weit über die Verhältnisse leben, die dem Klima unseres wunderbaren Planeten zuträglich sind. Aus diesem Grund und aus Respekt gegenüber den Menschen, die sich nicht einmal das Allernötigste leisten können, leben wir ressourcenschonend.
Vieles ist für uns beim Klimaschutz mittlerweile selbstverständlich:
sparsamer Umgang mit Wasser, Ökostrom und Wärme, z.B. weniger Duschwasserverbrauch, Wäsche auch mal lüften und nicht gleich in die Waschmaschine, Raumtemperatur von 19 bis 20 Gradwenig Fleisch essen und wenn, dann von Tieren, die artgerecht gehalten wurden, auch wenn es mehr kostet regionale, saisonale und fairtrade Produkte bevorzugenuns in der Natur bedienen z.B. mit Wildpflanzen und Fallobstweniger und nachhaltiger einkaufen bei Kleidung und Haushaltsgegenständen mobil auch ohne eigenes Auto – meist mit Fahrrad und zu Fuß; „Größeres“ transportieren wir mit unserem Lastenrad, das wir uns mit Freunden teilen.Fahrradurlaub mit Zelt und „Kochgeschirr“, gern auch in unserer schönen Region
Besser werden wollen wir beim Vermeiden von Verpackungsmüll, indem wir z.B. konsequenter eigene Gefäße zum Einkauf mitnehmen sowie immer wieder nach Unverpacktem fragen – vielleicht gibt es dann auch bald in Böblingen ein größeres Angebot an unverpackten Lebensmitteln.
Klimaschutz ist für uns nicht immer einfach, weil wir alle paar Jahre in der weiteren Welt unterwegs sind. Dies ist im normalen Jahresurlaub nur mit Flugzeug möglich.
Gerne teilen wir mit anderen
unser Lastenrad – mit Freundenunsere Gartengeräte und Werkzeuge – mit Nachbarndas Auto – über den Verein Stadtmobil e.V.unser Knowhow – mit allen
Momentan beschäftigen wir uns intensiv mit den Möglichkeiten, unsere Rücklagen für das Alter nachhaltig anzulegen.
Unser Fazit: Gelebter Klimaschutz bedeutet für uns nicht Einschränkung sondern Gewinn an Lebensqualität. Wir wünschen uns, dass noch viel mehr Menschen dabei mitmachen.“
Klimafreundlicher Lebensmittelkonsum bei Familie Schön
Heute berichtet Familie Schön über ihre Erfahrungen zum Thema klimafreundlicher Lebensmittelkonsum:
„Die Folgen des diesjährigen Sommers sind vielfältig – eine davon schmeckt süß, manchmal säuerlich, je nach Zubereitung mit einer Note Zimt, auf jeden Fall immer köstlich: Unser Obstmus, selbstgemacht aus Äpfeln und Birnen, die wir von städtischen Obstbäumen in Böblingen gesammelt haben.
Da wir uns vorher nicht mit Einkochen, den unterschiedlichen Sorten und dem jeweiligen Geschmack auskannten, begannen wir zuerst zögerlich. Trotzdem sammelten, schnippelten, kochten und befüllten wir mit viel Spaß und Experimentierfreude und es wurden am Ende sogar 30 Gläser Obstmus. Selbst unsere acht Monate alte Tochter isst es mit dem größten Vergnügen.
So haben wir mehr zufällig als geplant einen klimafreundlichen Lebensmittelkonsum umgesetzt. Drei Aspekte stehen hierbei im Vordergrund:
- REGIONAL UND SAISONAL
Regionale und saisonale Lebensmittel müssen weder aufwendig gelagert noch transportiert werden, was sowohl Energie als auch Transportwege spart. Im Frühjahr, wenn das regionale Angebot an heimischen Früchten nicht so üppig ist, können wir dann unser selbstgemachtes Mus genießen. So müssen wir dann nicht auf Obst aus beheizten Gewächshäusern zurückgreifen, wofür ebenfalls enorm viel Energie verbraucht wird. - VERPACKUNGSMÜLL VERMEIDEN
In herkömmlichen Läden ist es nahezu unmöglich, Lebensmittel unverpackt zu kaufen. Wir haben unser Mus in gebrauchte Tomatensaucen-, Marmeladen- und saure Gurkengläser abgefüllt. Durch ein mehrmaliges Verwenden der Gläser verbessert sich auch deren Energiebilanz: Je öfter sie verwendet werden, desto besser. - NATURSCHUTZ
Streuobstwiesen sind wichtige Ökosysteme, die Insekten und Vögeln ein zuhause bieten und unsere typische Kulturlandschaft erhalten. Auf den städtischen Streuobstwiesen kann Obst zum Eigenbedarf gesammelt werden. Wichtig ist nur, dass das Obst vom Boden aus gepflückt wird und die Bäume und Sträucher hierbei nicht beschädigt werden.
Unser Fazit: Mit diesem Angebot an köstlichen Früchten direkt vor der Haustür, macht Klimaschutz einfach Spaß und schmeckt lecker!“
Vorstellung Familie Schön
Heute stellen wir Ihnen Familie Schön vor. Die jungen Eltern wohnen mit Ihrer 8 Monate alten Tochter seit 1 ½ Jahren in Böblingen. Wir haben Sie gefragt, warum ihnen Klimaschutz wichtig ist, was sie genau tun und mit welchen Schwierigkeiten sie sich konfrontiert sehen.
"Wir setzen uns für Klimaschutz ein, weil wir wollen, dass die Erde für zukünftige Generationen bewohnbar bleibt. Der Klimawandel, die Zerstörung des Lebensraums von Pflanzen, Menschen und Tieren durch den hohen Ressourcenverbrauch sowie die wachsende Ungleichheit in der Welt, haben uns dazu bewegt, unser tägliches Handeln zu überdenken. Es geht uns um gerechtes und rücksichtsvolles Handeln gegenüber allen Menschen und der Natur.“
„Wir betreiben Klimaschutz, indem …
wir unsere Mobilität überdenken: Bus und Bahn ersetzen weite Wege, auch die in den Urlaub. Den Rest erledigt das Fahrrad.wir Ökostrom beziehen.wir unsere Kaufgewohnheiten ändern: wir achten darauf, dass Einkäufe fair gehandelt, umweltschonend, unverpackt und dadurch ressourcensparend sind.wir unsere Kleidung Second Hand und auf Flohmärkten kaufen oder einfach tauschen.wir uns bemühen, den Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten zu reduzieren."
„Klimaschutz ist für uns nicht immer einfach, weil …
wir oft nicht wissen, wo wir gute, unverpackte Bio-Produkte aus der Region bekommen.Verpackungen oft ungefragt mitgegeben werden und viele Artikel ohne Verpackung nicht erhältlich sind.saisonal und regional zu essen für uns vor allem im Frühjahr nicht leicht ist.wir uns zwar bemühen, Lebensmittel nicht wegzuwerfen, sondern gut zu planen und Reste sinnvoll zu verwenden. Aber hier scheitern wir oft noch.das Einkaufen ohne Auto an fremden Orten oft schwierig ist. Besonders im Urlaub lassen wir daher auch mal 'Fünfe gerade sein'.“
Familie Fröhlich's Klimaprojekt
Monatlich haben wir hier und im Amtsblatt über das Familienprojekt der "Familie Fröhlich" berichtet.
Tanja und Sebastian Fröhlich hatten sich mit ihren Kindern Maya (7 Jahre) und Moritz (3 Jahre) für das Jahr 2017 vorgenommen, ihren Haushalt und ihre Gewohnheiten hinsichtlich Klimaschutz und Energiesparen unter die Lupe zu nehmen. Dabei haben sie sich jeden Monat einem anderen Thema gewidmet und darüber berichtet.
Erfahren Sie mehr über das Klima-Projekt der Familie Fröhlich und hilfreiche Tipps für einen klimafreundlichen Alltag.
Fortschreibung der städtischen Energie- und CO2-Bilanz
Der Stadt Böblingen liegt ein Integriertes Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2012 vor. Elementarer Bestandteil dieses Konzeptes ist eine gesamtstädtische Energie- und CO2-Bilanz für das Jahr 2008. Um die Entwicklungen des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in der Stadt Böblingen zu dokumentieren, wurde die gesamtstädtische Energie- und CO2-Bilanz nun für die Jahre 2010 und 2015 fortgeschrieben. 2015 war zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilanz das „aktuellste Jahr“, da die Daten des statistischen Landesamtes immer erst um zwei bis zweieinhalb Jahre zeitversetzt zur Verfügung stehen.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Der Endenergieverbrauch in Böblingen im Jahr 2015 betrug ca. 1.160 GWh pro Jahr. Das entspricht ca. 23,9 MWh pro Einwohner. Der Verbrauch pro Einwohner liegt damit um ca. 8 % unter dem Landesdurchschnitt. Seit 2010 ist der Endenergieverbrauch in Böblingen um ca. 10 % gesunken. Witterungsbereinigt liegt der Rückgang in Böblingen allerdings nur bei 3 %. Auffällig ist der starke Rückgang bei der Industrie, was eher auf Veränderungen der Produktion als an Effizienzgewinnen liegen dürfte.
Die direkten verursacherbezogenen CO2-Emissionen in Böblingen im Jahr 2015 betrugen ca. 363.000 Tonnen. Das entspricht ca. 7,5 Tonnen pro Einwohner. Der Wert liegt ca. 8 % unter dem Landesdurchschnitt von 8,1 Tonnen pro Einwohner. Seit 2010 sind die CO2-Emissionen in Böblingen um ca. 11 % gesunken.
Klimaschutzmanagement
Die Stadt Böblingen hat im Jahr 2012 ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellen lassen. Darin werden 45 konkrete Maßnahmen für den effizienteren Umgang mit den Ressourcen Strom und Wärme genannt. Für die Dauer von 3 Jahren hat die Stadt Böblingen nun eine Klimaschutzmanagerin eingestellt, die die Stadt dabei unterstützen wird, diese Maßnahmen umzusetzen.
Im ersten Schritt ist geplant, die Themen Energieeffizienz und Klimaschutz in das Stadtleitbild zu integrieren, mit dem Ziel, politische Entscheidungen zukünftig auch an Klimaschutzzielen auszurichten. Des Weiteren werden die Bürger der Stadt und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung für diese wichtigen Themen sensibilisiert und darüber informiert, welche kleinen Maßnahmen eines jeden in der Summe eine große Veränderung bewirken können. Außerdem wird, als Basis für künftige Energiesparmaßnahmen, die Energie- und CO2-Bilanz der Stadt Böblingen fortgeschrieben.
Im zweiten Schritt soll durch verschiedene Maßnahmen die Energieeffizienz städtischer Gebäude erhöht und der Klimaschutzgedanke auch in der Stadtplanung stärker berücksichtigt werden. Des Weiteren sind Maßnahmen im Bereich der Energieversorgung geplant und eine verstärkte regionale Zusammenarbeit im Klimaschutz wird forciert.
Die Klimaschutzmanagerin der Stadt Böblingen wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Förderkennzeichen: 03K02613, Laufzeit: 01.01.2016 – 14.03.2019
Nähere Informationen zur Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erhalten Sie unter: www.klimaschutz.de und www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen
Energiemanagement
Eine der 45 Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts der Stadt Böblingen ist die Einführung und Umsetzung eines Energiemanagements. Ein effizientes Energiemanagement trägt zum Schutz von Umwelt und Ressourcen bei und ist deshalb ein zentraler Bestandteil der Gebäudewirtschaft. Es umfasst sämtliche Aktivitäten, die zur Reduzierung von Verbräuchen und Kosten für Energie und Wasser in den kommunalen Gebäuden führen, wie beispielsweise
- Energieverbrauchscontrolling
- Betriebsoptimierung
- Nutzerschulung und Motivation
- Erstellung von Gebäudeanalysen und Energiekonzeptionen
- Mitwirkung bei Planung, Bau und Sanierung
- Erstellung von Finanzierungsmodellen
- Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Ende 2013 wurde in der Stadtverwaltung eine Stelle für Energiemanagement im Amt für Gebäudemanagement geschaffen.
In einem ersten Schritt wurde ein Energieverbrauchscontrolling eingeführt, das die Basis aller weiteren Schritte bildet. Anhand dieser Datengrundlage, können fehlerhafte Energieströme identifiziert und Energiesparmaßnahmen eingeleitet werden. Diese Daten bilden auch den Grundstein für den regelmäßig erstellten Energiebericht, in dem die Entwicklung der Verbräuche, der Kosten und der Emissionen dokumentiert werden. Zudem wird in einem ersten Musterobjekt eine Energiekonzeption zur Sanierung der Anlagen- und Regelungstechnik erarbeitet.
Ansprechpartnerin für das Thema Energiemanagement im Amt für Gebäudemanagement ist Frau Natalie Kopestenski.
Energieberatung
Als Gesellschafter der Energieagentur des Landkreises Böblingen unterstützt die Stadt Böblingen die Bereitstellung einer unabhängigen und kostenlosen Erstberatung für alle BürgerInnen des Landkreises rund rum die Themen Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Beraten werden neben Privatpersonen und Unternehmen auch die Kommunen des Landkreises.
Für Privatpersonen bietet die Energieagentur, in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, außerdem einen weiterführenden "Energie-Check" an. Hier erhalten Privatpersonen eine Vor-Ort-Beratung durch einen Energieberater.
Weitere Informationen erhalten Sie auf den Seiten der Energieagentur Kreis Böblingen.
Klimaschutzkonzept der Stadt Böblingen 2012
Ausführliche Informationen zum Klimaschutzkonzept erhalten Sie hier.
Archiv
Theaterprojekt zum Klimawandel
Die DAT-Kunstschule startet ab 16.09.2019 in Kooperation mit der Klimaschutzmanagerin der Stadt Böblingen ein neues Theaterprojekt für Erwachsene, das im Herbst 2020 zur Aufführung kommen wird.
Gesucht werden Spieler/-innen mit und ohne Erfahrungen.
Nähere Details können Sie dem Bild entnehmen.
Klimafreundlich durchs Jahr 2017
Der Klimawandel hat uns erreicht! Jede und jeder Einzelne von uns kann jedoch etwas dafür tun, einem weiteren Temperaturanstieg entgegenzuwirken!
Das Klima auf der Erde hat sich schon immer verändert. Das Besondere an diesem vom Menschen verursachten Klimawandel ist jedoch die Geschwindigkeit – In Baden-Württemberg hat die Jahresdurchschnittstemperatur in den letzten 100 Jahren bereits um über 1°C zugenommen, ein Temperaturanstieg in dieser Größenordnung vollzog sich bisher in einem Zeitraum von ca. 1000 Jahren.
Zurückzuführen ist der Temperaturanstieg auf die Verstärkung des natürlichen Treibhauseffekts unter anderem durch den übermäßigen Ausstoß von Treibhausgasen, z.B. CO2. Um die Geschwindigkeit und das Ausmaß des Klimawandels zu begrenzen ist eine Reduktion der Treibhausgasemissionen notwendig.
Anja Kruppa, Klimaschutzmanagerin der Stadt Böblingen, ist der Überzeugung, „Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe und kann nur gelingen, wenn alle ihren Teil dazu beitragen!“
Anregungen und Tipps für ein klimafreundliches Jahr 2017, erhalten Sie ab Februar jeweils in der letzten Monatsausgabe des Amtsblatts und auf unserer Webseite unter der Rubrik 'EnergieKlima'.
Haben Sie auch Ideen oder Vorschläge, dann senden Sie diese bitte per E-Mail an Klimaschutz@boeblingen.de.
Erstellung eines Klimaschutzteilkonzeptes "Klimafreundliche Mobilität"
Ergänzend zum Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt Böblingen aus dem Jahr 2012, wird derzeit ein detailliertes Konzept für eine klimafreundliche Mobilität in der Stadt Böblingen erstellt. Hierfür werden in einem partizipativen Prozess Maßnahmen erarbeitet, um den Endenergieverbrauch und damit die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu reduzieren.
Mit der Erstellung wurde das ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH in Kooperation mit SVU Dresden beauftragt. Fertiggestellt wird das Konzept voraussichtlich bis Ende Oktober 2016.
Die Erstellung des Klimaschutzteilkonzeptes zum Thema Verkehr: "Klimafreundliche Mobilität" wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Förderkennzeichen: 03K02181, Laufzeit: 01.11.2015 – 31.10.2016