Vor 25 Jahren eröffnete die Landesgartenschau: Start einer Serie

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

schon ein viertel Jahrhundert ist es her, dass die Stadt Böblingen Ausrichterin für die Landesgartenschau war und dadurch ihr Stadtbild erheblich und nachhaltig veränderte. In einer kleinen Serie präsentieren wir von April bis Oktober – 1996 die Dauer der Landesgartenschau – monatlich einen Beitrag zu dem, was war und was nachhaltig in der Stadtentwicklung bis heute und in der Zukunft bleibt.
Heute starten wir mit:

Teil 1: Der Stadtgarten als Zentrum der städtischen Naherholung

Aus vielen Teilen einen zusammenhängenden Stadtpark zu schaffen, war das Ergebnis der Landesgartenschau 1996. Er erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit in der Bevölkerung – die Weitsicht der damaligen Akteure wirkt bis heute und in die Zukunft.

Seelandschaft Oberer See

Durchgängiger Grünzug mitten in der Stadt

Über aufgestaute Mühlteiche führten einst auf Dämmen die Straßen zu den Stadttoren und schufen die beiden Seen, die unser Stadtbild seither maßgeblich prägen. Die sumpfige Talaue des Murkenbaches war an vielen Stellen schon eingeengt und die beiden Seen nur noch über eine Dole verbunden.

Trotz einer in einigen Punkten strittigen Ausgangslage ergriff die Stadt dann 1989 mit dem städtebaulichen Wettbewerb „vom Bahnhof zum Bauhof“ die einmalige Chance, einen durchgängigen Grünzug von der Stadtmitte bis zum Stadtrand anzulegen.
Mit der Auflösung des Schlachthofes sowie der Verlegung des Bauhofes und des TÜV entstand mitten in der Stadt die Möglichkeit, einen zusammenhängenden Park zu formen und eine bedeutsame Naherholungszone zu schaffen.

Verbindendes Element des Stadtgartens ist der durchgängig wieder freigelegte Murkenbach. Die beiden Seen sind durch eine Wasserrampe mit 16 offenen Wasserstufen miteinander verbunden, dafür wurde die Tiefgarage der Kongresshalle verkleinert. Die Wasserspiele dort werden durch Solarzellen betrieben und der Sonnenschein regelt die Intensität der Fontänen.

Wasser verbindet Landschaft und Urbanität

Der Obere See repräsentiert mit natürlicher Ufergestaltung die Vorstadt und Landschaft.
Der Untere See mit Seetreppe und Platanendach steht für die urbane, städtische Seite. Inzwischen entsteht an der Herrenberger Straße der stadträumliche Abschluss, am Elbenplatz kommen Altstadt und Unterstadt zusammen.
Die Mitte Böblingens hat sich an die Seen verlagert und ist so zum zentralen Ort der Begegnung geworden: mit Markt, Veranstaltungen und Festen. Entlang der Uferpromenade entwickelt sich die Außengastronomie und bringt Leben in die Stadt.

Bahnhofstraße wird Fußgängerzone, Elbenplatz wird umgebaut

Blumen Landesgartenschau

Schon zur Eröffnung der Landesgartenschau sollte die Bahnhofstraße den Weg vom Bahnhof zum Gartenschaugelände als Fußgängerzone weisen. Dieses Vorhaben wurde zwar erst 2015 realisiert, dafür aber mit neuer Unterführung bis hin zur grünen Mitte auf dem Flugfeld verlängert. Nun verbindet die zentrale Fußgängerachse der Stadt die beiden Parkanlagen miteinander und bildet das Rückgrat für die städtebaulichen Entwicklungen in der Unterstadt.

Das letzte Verbindungsstück am Elbenplatz wird gerade angepasst und noch in diesem Jahr fertiggestellt. Damit erhält auch der Schloßbergring die notwendige Anbindung für den dort befindlichen Handel und die kulturellen Angebote. In Richtung Baumoval entstanden in attraktiver Lage am Rand des Stadtgartens außerdem neue Wohnquartiere.

Verbindendes Fest, das bis heute und in die Zukunft wirkt

Das Gartenschaujahr 1996 markierte ein verbindendes Fest für unsere Stadt. Die Veranstaltungsreihe „Sommer am See“ in der alten TÜV-Halle lenkt seither jedes Jahr die Besucher/-innen auch auf die andere Seite des Stadtgartens, wo sich neben der Wandelhalle auch der ehemalige Pavillon der Landesgartenschau befand. Auch der Rosengarten unserer Partnerstadt Glenrothes und weitere Gärten wurden neu angelegt.

Dort zeichnen sich ebenfalls Impulse einer künftigen Entwicklung ab – wenn es etwa um die Erweiterung des Landratsamtes geht und die Parkstraße dann perspektivisch von einer trennenden Verkehrstrasse zu einem verbindenden Band umgestaltet werden kann.

Kraftakt und große Leistung: Stadtgarten erfreut bis heute

Logo Landesgartenschau

Die Entstehung des Stadtgartens in seiner heutigen Form war mit großen Anstrengungen verbunden – ein enormer Kraftakt aller Beteiligten, von denen einige noch heute dem Gemeinderat und der Verwaltung angehören. Rückblickend hat sich der Stadtgarten als eine große, in die Zukunft weisende Leistung erwiesen, deren Potenzial und Entwicklungschancen uns noch weitere Möglichkeiten bieten.

Die geschaffene Verbindung durch dieses Großprojekt, die damals mit einem Festjahr besiegelt wurde, hält bis heute an und erfreut nicht nur Böblingerinnen und Böblinger.
Freuen Sie sich also mit mir auf die sechs weiteren Artikel unserer Serie „25 Jahre Landesgartenschau in Böblingen“ hier im Amtsblatt, mit denen wir die Monate „Wunder – Garten – Phantasie“ 1996 Revue passieren lassen.

Ihre

Christine Kraayvanger
Bürgermeisterin

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