Neue Verkehrsführung in der Calwer Straße: Erweiterung der Radfahrstreifen

Aktuell ist die Calwer Straße noch in Richtung Herrenberger Straße ab Tal- bzw. Schlotterbeckstraße für Bauarbeiten gesperrt. Der Straßenbelag wird an bedürftigen Stellen saniert und Markierungen werden angebracht, um den Verkehrsraum neu aufzuteilen. Die Radfahrstreifen werden erweitert, für den Autoverkehr entfällt in Geradeaus-Richtung künftig eine Fahrspur. Ursprünglich waren diese Arbeiten erst für Herbst geplant, wurden aber im Zuge der Corona-Beschränkungen vorgezogen. Zu Entstehung, Hintergrund und Erklärung der Maßnahme finden Sie hier ausführliche Informationen.

Calwer Straße mit neuem Radweg

Ursprung: Anbindung Konrad-Zuse- an die Calwer Straße

Um den Wohnraum auf dem Flugfeld besser an die städtischen Vorrangstraßen anzubinden und die Liesel-Bach-Straße vom Durchgangsverkehr zu entlasten, wurde 2015 die Konrad-Zuse-Straße direkt an die Calwer Straße angebunden. An der neuen Einmündung ließ sich durch die Bebauung im Umfeld die bestehende Calwer Straße aber nicht erweitern. Daher konnte die erforderliche Linksabbiegespur in die Zuse-Straße nur durch Wegfall eines der zwei geradeaus (stadteinwärts) führenden Fahrstreifen eingerichtet werden.

Eine Geradeaus-Spur und Fahrradwege

Dabei hätten auch die beidseitigen Radwege entlang der Zuse-Straße an der Calwer Straße im damaligen Bestand enden müssen, da es in der Calwer Straße davor keine Radwege gab. Angesichts dessen entschloss sich die Verwaltung zusammen mit dem Gemeinderat 2016 dazu, auch die zweite Geradeaus-Spur auf der Calwer Straße in Richtung Dagersheim zum Radweg zu machen. Damit steht seither auf der Calwer Straße in diesem Bereich in beiden Fahrtrichtungen jeweils eine Geradeaus-Spur zur Verfügung. Dass dies die Leistungsfähigkeit im Kfz-Verkehr dieser wichtigen Hauptverkehrsstraße beeinträchtigen würde, war allen Beteiligten bewusst.

Gesamtlösung für Calwer Straße sinnvoll

Für Radfahrer waren diese beidseitigen Radstreifen nur im kurzen Abschnitt zwischen Zuse- und Klemm-Straße an sich wenig attraktiv und sollten nur eine Zwischenlösung sein. Das Grundprinzip ließ sich so dennoch testen. Es zeigte sich, dass die praktizierten Spurwechsel unmittelbar im Knotenbereich – wenn an bzw. vor der Kreuzung zwei Spuren enden – die Leistungsfähigkeit eher beeinträchtigten als ein Umbau insgesamt. D. h. ein Umbau hin zu durchgängigen Radstreifen auf der Calwer Straße von Herrenberger Straße bis Johann-Schütte-Straße. Wegen der Vollsperrung der Herrenberger Straße zum Schönbuchbahn-Ausbau und des Umleitungsverkehrs über die Hanns-Klemm-Straße wurde diese Umgestaltung der Calwer Straße  jedoch verschoben.
 
Inzwischen ist der radgerechte Umbau der Herrenberger Straße zwischen Calwer Straße und Parkstraße auf der Zielgeraden. Damit lässt sich die wichtige Verbindung über die Calwer Straße zur Hulb, auf das Flugfeld und weiter bis nach Dagersheim mit separaten und durchgängig eigenständigen Radverkehrsanlagen an die Herrenberger Straße anbinden.
 
Wegen der schon bestehenden Einspurigkeit geradeaus im Bereich Zuse- und Klemm-Straße ist diese Gestaltung des Verkehrsraums zugunsten des Radverkehrs auf die weitere Calwer Straße übertragbar  – bei erwartbarer gleichbleibender Leistungsfähigkeit im Vergleich zur bislang teils noch bestehenden Zweispurigkeit. Dazu wird für die Radstreifen eine der beiden Fahrbahnen ummarkiert. Die bisherige, teils noch enge Führung der Radwege auf dem Gehweg zwischen Konrad-Zuse- und Herrenberger Straße entfällt.
 
Weil die bisherigen Spur-Markierungen sonst noch sichtbar gewesen wären und daher weitere Asphaltarbeiten (und damit Kosten) nach sich gezogen hätten, wurde bei der aktuellen Maßnahme die neue direkt auf der bestehenden Markierung aufgebracht und der Radfahrstreifen entsprechend verbreitert. Dies soll langfristig nochmals verändert werden, da vorgesehen ist, den Straßenraum der Calwer Straße – ähnlich der Herrenberger Straße – baulich umfangreicher umzugestalten. Das war in der aktuellen Situation jedoch keine Alternative: zum einen aus finanziellen Gründen, zum anderen weil eine solche Maßnahme nicht mehr mit dem Zeitplan bis zum A81-Ausbau in Einklang zu bringen ist.

Eine Spur geradeaus, daneben Radweg

Der Autoverkehr erhält jeweils die links angeordnete Geradeaus-Spur. Rechts daneben befinden sich durch einen Breitstrich abgetrennt die Radfahrstreifen. Am Beginn sind Sperrflächen zur besseren optischen Führung des Autoverkehrs angebracht. Im Bereich der Zufahrten erhalten die Radfahrstreifen die bekannte rote Farbe, um die gemeinsamen Flächen und damit mögliche Gefahrenbereiche klar kenntlich zu machen. Ebenso gibt es verdeutlichende Radfahr-Piktogramme in kurzen Abständen. Leitschwellen stadtauswärts vor den Kreuzungen mit der Talstraße und Konrad-Zuse-Straße sowie stadteinwärts vor den Kreuzungen zur Schlotterbeckstraße und Karl-Benz-Straße sollen dafür sorgen, dass rechtsabbiegende Autofahrer nicht den Radstreifen als Abkürzung verwenden, wenn an der Ampel mehrere wartende Fahrzeuge stehen.
 
Das Endergebnis sind dann von der Herrenberger Straße bis zum Ortsausgang und weiter Richtung Dagersheim durchgängige, eigenständige Radstreifen in beiden Fahrtrichtungen.

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