Carmina Burana: Mitmach-Konzert im Gedenkjahr „500 Jahre Bauernkrieg“
Liebe Böblinger*innen und Dagersheimer*innen,
am Sonntag, 5. Oktober 2025, wird der Europasaal unserer Böblinger Kongresshalle um 16.00 Uhr zum Schauplatz eines außergewöhnlichen musikalischen Ereignisses: Die „Carmina Burana“ von Carl Orff erklingen in einer kraftvollen Aufführung voller Rhythmus, Energie und Emotion – mit rund 200 Mitwirkenden auf und vor der Bühne. Den Rahmen bildet das Erinnern an 500 Jahre Bauernkrieg.
Was dieses Konzert besonders macht: Bereits Anfang des Jahres wurden Sängerinnen und Musikerinnen aus Böblingen und der Region eingeladen, Teil dieses Projekts zu werden.

Teilnehmer*innen aus Böblingen und der Region
Zahlreiche Interessierte sind diesem Aufruf gefolgt. Neben etablierten Chören haben sich über 40 musikbegeisterte Personen aus der Bürgerschaft angemeldet, die nun zusammen musizieren – ein echtes Mitmach-Projekt, das Gemeinschaft hör- und sichtbar macht.
Auf der Bühne stehen das große Orchester der Musik- und Kunstschule Böblingen sowie die Chöre Vocalix Böblingen, Liederkranz Ehningen / Chor Taktvoll, Junger Kammerchor Böblingen und der Kinderchor der Musikschule. Dieses umfangreiche Ensemble ergänzen zwei Solist*innen: Ulrich Wand von der Staatsoper Stuttgart und Sofie Bauer von der Musikschule Böblingen. Die musikalische Leitung liegt bei Rainer Kropf.
Das Konzert beginnt um 16.00 Uhr, Einlass ist ab 15.30 Uhr. Restkarten sind – solange verfügbar – an der Abendkasse erhältlich.
Musik mit Geschichte, die Brücken baut
Die Aufführung ist eingebettet in das städtische Gedenkjahr „500 Jahre Bauernkrieg“. Dieses war in Böblingen bereits geprägt von einer Vielzahl an Veranstaltungen, die sich mit diesem historischen Umbruch auseinandergesetzt haben – von der Einweihung des Bauernkriegsdenkmals von Peter Lenk am Oberen See über das interaktive Theater „Äbtissin oder Magd“ und das „Uffrur!“-Spektakel auf dem Marktplatz bis hin zur großen Sonderausstellung „Ein Aufstand und seine Gesichter“ im Deutschen Bauernkriegsmuseum.
Der Bauernkrieg war ein Aufstand gegen Ungerechtigkeit, ein Ruf nach Mitbestimmung und Veränderung in einer Zeit, in der all jene Stimmen, die dies forderten, zum Verstummen gebracht werden sollten. Genau hier schlagen Carl Orffs „Carmina Burana“ eine kraftvolle Brücke: Die mittelalterlichen Texte – in lateinischer, mittelhochdeutscher und altfranzösischer Sprache – erzählen von Schicksal, Ohnmacht, Lust, Macht und Rebellion. Themen, die zeitlos sind und die es gerade im Gedenkjahr lohnt, neu zum Klingen zu bringen.
Eindrücklich zeigt dies nicht zuletzt das Konzertplakat: Eine erhobene Hand hält symbolisch ein Mikrofon – als Bild für die Stimme der Freiheit, für das Recht, seine Meinung zu äußern, sich auszudrücken. Musik wird so selbst zur Sprache – zur Möglichkeit, Haltung zu zeigen. Die Bühne wird zur Plattform für das, was uns verbindet und bewegt.
Imposantes Gemeinschaftsprojekt
Mich als Oberbürgermeister beeindruckt ein solches Gemeinschaftsprojekt überaus: Es wird von unserer Musik- und Kunstschule, engagierten Chören, zahlreichen Bürger*innen und leidenschaftlichen Lehrkräften getragen. Und es zeigt klar, wie stark und gelingend Kultur verbindet – über Generationen, Institutionen und Stadtgrenzen hinweg. Ich freue mich, wenn wir uns persönlich bei diesem besonderen Konzert treffen!
Ihr
Dr. Stefan Belz


